Declaration of the Central Committee of the Party of Labour of Austria (PdA) for the 75 years since the liberation of Auschwitz concentration camp by the Red Army:
On 27 January 1945, Soviet Red Army soldiers from several infantry divisions of the 1st Ukrainian Front reached the concentration camps and the extermination camp of Auschwitz and liberated the remaining inmates.
The German fascists had left behind only minimal military forces, but in battles in and around Oświęcim at least 230 Red Army soldiers died that day.
The German-fascist extermination camp of Auschwitz-Birkenau ("Auschwitz II") as well as the other local concentration camps in the south of Poland are symbolic of the whole scope of the Holocaust and Nazi mass murder. German fascism, its allies and collaborators murdered about six million Jews in their camp system, but also more than three million Soviet prisoners of war, three million political opponents and anti-fascist resistance fighters, over 200,000 Roma and Sinti, as well as a considerable number of disabled people, Jehovah's Witnesses, homosexuals, members of Slavic peoples and forced labourers - about 1.5 million of them in and around Auschwitz. Therefore, on the 60th anniversary of the liberation of the Auschwitz concentration camp, in 2005, the United Nations declared 27 January as the International Day of Remembrance of the Victims of Nazi Fascism.
But the end of the German-fascist atrocities in Auschwitz was not yet the end of the criminal Hitler regime. The Red Army of the Soviet Union, which had to cope with 13 million casualties during the Second World War and had already liberated Warsaw on 17 January 1945, went after the German Wehrmacht and Waffen-SS: Budapest was liberated on February 13th, Vienna on April 13th. On 21 April the Red Army reached the city boundary of Berlin and cornered the fascist beast in its cave: on 2 May 1945 the victorious Red Army soldiers raised the flag of the Soviet Union, with hammer and sickle, on the Reichstag building and on the Brandenburg Gate. Hitler and Goebbels had shirked their responsibility to humanity by committing suicide. The capture of Berlin was the prerequisite for the unconditional surrender of Germany on May 8 and 9, 1945. This ended the Second World War in Europe. Since then, these days mark the great anti-fascist victory of the peoples.
In this connection we emphasize the immortal merits of the Red Army, the political leadership and the peoples of the Soviet Union in the defeat of German fascism. We condemn in the strongest way all attempts to equate liberators and criminals, USSR and Nazi Germany, socialism and fascism. These efforts of reactionary and anti-communist elements who want to distort history, defame socialism and trivialise fascism must be rejected by all sincere democrats and anti-fascists.
Historical German fascism stood not only for racist mass murder by systematic industrial means, but also for the extensive open, terrorist dictatorship of the most reactionary and most imperialist elements of German monopoly and finance capital. If the Red Army had not put a stop to it, genocide and mass murder would have been planned on an even greater scale. German imperialism in its fascist form was striving for global hegemony and unhindered access to raw materials, transport routes, areas of influence, land and the cheapest labour power. This was a direct result of the development of capitalism, its profit-seeking and its imperialist competition. This also means that anyone who wants to make the return of fascism impossible for all time must eliminate its roots - the capitalist system.
In this sense, our party's call for 27 January is:
Glory and honour to the Red Army, liberators from fascism and genocide!
Against anti-Semitism and any form of racism and national chauvinism!
Against historical revisionism and anticommunism!
No forgiveness, no forgetting: Never again fascism, no more war!
Socialism instead of barbarism!
Vienna, 27 January 2020.
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75 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz
Am 27. Jänner 1945 erreichten sowjetische Rotarmisten mehrerer Infanteriedivisionen der 1. Ukrainischen Front die Konzentrations- und das Vernichtungslager von Ausschwitz und befreiten die verbliebenen Insassen. Die deutschen Faschisten hatten nur minimale militärische Kräfte zurückgelassen, bei Gefechten in und um Oświęcim starben an diesem Tag dennoch mindestens 230 Soldaten der Roten Armee.
Das deutsch-faschistische Vernichtungslager von Auschwitz-Birkenau („Auschwitz II“) sowie die anderen lokalen Konzentrationslager im Süden Polens stehen symbolisch für die ganze Tragweite des Holocausts und NS-Massenmordes. Der deutsche Faschismus, seine Verbündeten und Kollaborateure ermordeten in ihrem Lagersystem etwa sechs Millionen Juden und Jüdinnen, aber auch mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, drei Millionen politische Gegner und antifaschistische Widerstandskämpfer, über 200.000 Roma und Sinti sowie eine erhebliche Anzahl an Menschen mit Behinderung, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Angehörige slawischer Völker und Zwangsarbeiter – ca. 1,5 Millionen davon eben in Ausschwitz und Umgebung. Daher erklärten die Vereinten Nationen zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz, im Jahr 2005, den 27. Januar zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des NS-Faschismus.
Das Ende der deutsch-faschistischen Gräueltaten in Auschwitz war aber noch nicht das Ende des verbrecherischen Hitler-Regimes. Die Rote Armee der Sowjetunion, die im Verlauf des Zweiten Weltkrieges 13 Millionen Gefallene zu verkraften und bereits am 17. Jänner 1945 Warschau befreit hatte, setzte der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS nach: Am 13. Februar wurde Budapest befreit, am 13. April Wien. Am 21. April erreichte die Rote Armee das Stadtgebiet von Berlin und stellte die faschistische Bestie in ihrer Höhle: Am 2. Mai 1945 hissten die siegreichen Rotarmisten die Fahne der Sowjetunion, mit Hammer und Sichel, auf dem Reichstag sowie auf dem Brandenburger Tor. Hitler und Goebbels hatten sich durch Selbstmord ihrer Verantwortung vor der Menschheit entzogen. Mit der Einnahme Berlins war die Voraussetzung für die bedingungslose Kapitulation Deutschlands am 8. und 9. Mai 1945 gegeben. Damit war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet. Diese Tage markieren seither den großen antifaschistischen Sieg der Völker.
In diesem Zusammenhang betonen wir die unsterblichen Verdienste der Roten Armee, der politischen Führung und der Völker der Sowjetunion bei der Niederschlagung des deutschen Faschismus. Wir verurteilen auf entschiedenste Weise alle Versuche, Befreier und Verbrecher, UdSSR und Hitler-Deutschland, Sozialismus und Faschismus gleichzusetzen. Diese Bemühungen reaktionärer und antikommunistischer Elemente, die die Geschichte verzerren, den Sozialismus diffamieren und den Faschismus verharmlosen wollen, sind von allen aufrichtigen Demokraten und Antifaschisten zurückzuweisen.
Der historische deutsche Faschismus stand nicht nur für rassistischen Massenmord mit systematischen industriellen Mitteln, sondern für die umfassende offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten und imperialistischsten Teile des deutschen Monopol- und Finanzkapitals. Hätte die Rote Armee ihm nicht das Handwerk gelegt, so wären Völker- und Massenmord in noch viel größerem Ausmaß geplant gewesen. Der deutsche Imperialismus in seiner faschistischen Form strebte nach globaler Hegemonie und dem ungehinderten Zugriff auf Rohstoffe, Transportwege, Einflussgebiete, Boden und billigste Arbeitskräfte. Denn er war ein unmittelbares Entwicklungsergebnis des Kapitalismus, dessen Profitstrebens und seiner imperialistischen Konkurrenz. Damit ist auch gesagt: Wer die Wiederkehr des Faschismus für alle Zeiten verunmöglichen will, muss seine Wurzeln beseitigen – das kapitalistische System.
In diesem Sinne lautet der Aufruf der Partei der Arbeit Österreichs zum 27. Jänner:
Ruhm und Ehre der Roten Armee, den Befreiern von Faschismus und Genozid!
Gegen Antisemitismus und jede Form von Rassismus und nationalen Chauvinismus!
Gegen Geschichtsrevisionismus und Antikommunismus!
Kein Vergeben, kein Vergessen: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
Sozialismus statt Barbarei!
Wien, 27. Jänner 2020